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Fu der der Seine liegende Moni Valerien die ganze Ge-gend und steht fr sich allein fast wie eine uneinnehmbare Festung da. Die Verbindung aller dieser Auenwerke wrde eine Umfassungslinie von mehr als 7 Meilen ergeben. Es gehrte also ein Meisterstck der Strategie dazu, diese un-geheure Kreislinie, wie es wirklich geschah, so zu verschlieen, da die Pariser von der Auenwelt vllig abgeschnitten wur-den, und ihnen nur der unsichere Luftballon und die Brief-taube als einziges Verbindungsmittel brig blieben. Mit der Belagerung von Paris durch die Deutschen kann die Belage-rung der alten Weltstdte Babylon und Ninive, Karthago und Jerusalem kaum annhernd verglichen werden.
Am 14. September war die Einschlieung von Paris durch die dritte und die Maasarmee vollendet. Das Haupt-quartier des Knigs befand sich zuerst in Meaux, seit dem 6. October in Versailles, der alten Prachtresidenz Ludwig Xiv.
Am 17., 18. und 19. September kam es zu verschiedenen kleinen Gefechten in der Nhe von Paris, von denen das bei Sceaux das bedeutendste war. Hier stie das zweite baiersche Corps, das bei Villeneuve-St. George die Seine berschritten, auf vier franzsische Divisionen unter General Ducrot*). Der Kronprinz von Preußen eilte mit Truppen vom V. und Vi. Armeecorps herbei und warf die Franzosen hinter die Forts auf Paris zurck und nahm ihnen 7 Feldgeschtze und 1000 Gefangene ab. Ein Zuaven-Regiment lief beim Einschlagen der ersten Granate, ohne einen Schu zu thun, in wilder Flucht in die Stadt zurck. Die Pariser standen auf den Wllen, um die Tapferkeit ihrer Zuaven zu bewundern, und muten nun diese feige Flucht mit ansehen. Wir sind verrathen!" riefen die Flchtigen, nach der in diesem Kriege beliebten Phrase, aber das Volk antwortete ihnen mit: Feiglinge! Canaille!"
Whrend in Paris viele Unordnungen vorkamen, fanden am 19. und 20. September, zu Ferneres, dem Schlosse des reichen Barons Rothschild, Besprechungen zwischen Graf Bis-
*) Derselbe hatte sein bei Sedan gegebenes Ehrenwort gebrochen und Gelegenheit gefunden, verkleidet von Pvnt Mousson nach Paris zu entkommen.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Sceaux Rothschild
Extrahierte Ortsnamen: Paris Ninive Karthago Jerusalem Paris Meaux Versailles Paris Paris Paris Sedan Paris
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tungen entbanden und als unumschrnkten König ausriefen. Umsonst erhob Don Pedro Einsprache und hob die Verlobung seiner Tochter mit Miguel wieder aus; umsonst war der schwache Widerstand der Constitutionellen: Don Miguel's Sache hatte obgesiegt. Einige Jahre herrschte er nun mit eisernem Scepter unter blutigen Verfolgungen gegen die Eon-stitutionellen. Die politischen Verhltnisse waren der Art, da der Tyrann von keiner Seite Widerstand zu befrchten hatte, und sogar England gab Portugal Preis. So fllten denn allmhlich 26,000 Liberale in einem Monat einmal 16,000 die Gefngnisse, und 13,000 muten auswandern; Hinrichtungen waren an der Tagesordnung.*)
Inzwischen glckte der Aufstand gegen das herrschende Schreckenssystem auf einer anderen Seite. Die kleine azorische Insel Tergeira hatte Don Miguel nie anerkannt, und einen Angriff desselben abgeschlagen. Don Pedro sandte ihr den tchtigen General Villaflores, der ein portugiesisches Ge-schwader jmmerlich zugerichtet heimschickte (1829). Unter seiner Leitung bildete sich fr Donna Maria da Gloria eine Regentschaft, die sich auch der brigen Azoren bemchtigte, als ein Ereigni in Brasilien eine Wendung der Dinge hervor-brachte. Durch eine Revolution war Don Pedro gezwungen worden, zu Gunsten seines Sohnes, Pedro's Ii., auf die Krone zu verzichten und das Land zu verlassen. Er war nun ent-schlssen, die Krone Portugals fr seine Tochter zu erkmpfen; Frankreich und England begnstigten sein Vorhaben, da Miguel durch Mihandlung franzsischer und englischer Unter-tharten die Geduld dieser Mchte endlich erschpft hatte, und gestatteten Werbungen. Er landete im Juli 1832 bei Oporto, das ihm die Thore ffnete. Die Englnder leisteten ihm Hlfe, und ihr Admiral Rapier vernichtete bei St. Vincent Miguel's Flotte (Juli 1833). Am 24. Juli 1833 konnte Don Pedro unter dem Jubel der Bevlkerung seinen Einzug
*) Als die Gefngnisse nicht ausreichten und man ihn fragte, was geschehen sollte, antwortete er: Tdten, tdten, die Uebrigen nack Afrika schicken: ich brauche noch fr viele Verbrecher Raum!" Mignel selbst weidete sich an den Qualen der Unglcklichen, indem er von oben herab in die mit Schmutz und Ungeziefer angefllten Kerker schaute; ebenso weidete er sich hufig an dem Anblick der Hinrichtungen.
Is
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Extrahierte Personennamen: Pedro Pedro Donna_Maria_da_Gloria Maria Pedro Vincent_Miguel's Pedro Mignel
Extrahierte Ortsnamen: England Portugal Villaflores Brasilien Portugals Frankreich England Afrika
weil er 1814 zu den Bourbonen bergegangen, zum Befehls-Haber der Pariser Division ernannt.
Als der Moniteur am 26. Juli die Ordonnanzen der-ffentlichte, zeigte sich alsbald die grte Ghrung. Die Re-dacteure der kleineren Bltter entwarfen eine Protestation gegen die Ordonnanzen, die in mehreren Zeitungen erschien und vom Volke mit Heihunger verschlungen ward. Der Tumult in den Straen steigerte sich, als am 27. die Polizei die Druckereien der Zeitungen, in denen jene Protestation er-schienen war, versiegelte oder zerstrte, und die entlassenen Arbeiter die auf den Straen wogenden Gruppen durch Er-Zhlung des Geschehenen zur hchsten Erbitterung entflammten. Am Abend des 27. gewhrt Paris schon einen drohenden Anblick, und hier und da kam es bereits zum Kampfe mit den kniglichen Truppen. Die Waffenmagazine wurden er-krochen, und Leute mit dreifarbigen Fahnen erschienen an der Spitze der unruhigen Haufen, die'mit Flinten, Sbeln und Stangen auf die Truppen eindrangen. Vor dem Palais Royal, wo die Garde stand, kam es zuerst zum Gefecht, im dem diese gewaltsam Platz und Grten des Palastes suberte. Die Garde fhlte sich aber zu schwach, dem Andrang des Volkes zu widerstehen, und Marmont sandte ihr fnf Ba-taillone Linie zu Hlfe. Aber die Linie weigerte sich anfangs von der Schuwaffe Gebrauch zu machen, feuerte den Leuten der die Kpfe weg und wurde durch den Ruf: Es lebe die Linie!" in ihrer Treue wankend gemacht. In der Nacht vom 27. auf den 28. fllten sich die Straen von Paris mit Barri-caden, und das Volk rstete sich zum Kampf des morgenden Tages. Der König mit dem Hofe und den Ministern auer Polignac entfloh am 28. nach St. Cloud. Marmont, der den Oberbefehl der die 11,000 Mann starke Besatzung hatte, erkannte die Unhaltbarkeit seiner Lage, aber Polignac blieb unbekmmert und wiegte durch beruhigende Botschaften den König in die grte Sorglosigkeit. Paris ward in Belage-rungszustand erklrt. Die Masse der Volkskmpfer mehrte fidj, Lebensmittel flssen ihnen in Flle zu, während sich vor den Soldaten alle Pforten schloffen, und der hungrige Krieger nicht einmal fr schweres Geld Brod und Wem be-kommen konnte. Am 28. frh um 8 Uhr entspann sich em
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Einwohner muten hungern und frieren, da zuletzt auch Kleienbrod und Pferdefleisch (eine groe Ratte kostete einen : Thaler), sowie die Steinkohlen ausgingen. Untersttzt und ermuthigt wurden die Pariser in der Ertragung aller Stra-pazen und alles Elends durch den malosen Stolz auf ihre erhabene Weltstadt, die sie das Palladium der civilisirten Menschheit nannten. Bei ihrer tief eingewurzelten Gewohn-I heit, sich selbst zu bewundern und von Anderen bewundert zu werden, fuhren sie fort, ihren alten Illusionen zu frhnen. Man baute auf die Uneinnehmbarkeit der groen befestigten ; Stadt, auf ihre zahlreiche bewaffnete Bevlkerung, auf Unter-$ sttzung von auen her, auf die vermeintliche Scheu des 1 Feindes, das Jlium und Rom der modernen Welt grndlich zu beschdigen, und wollte nicht aus der halb natrlichen, halb knstlichen Rolle des Heldenthums fallen, deren Durch-fhrung man vor der ganzen Welt bernommen hatte."
Das Bombardement, welches Paris in bestndiger Angst erhielt, Menschen tdtete und Feuersbrnste entzndete, drngte Trochu, durch Massenausflle diesem Zustand ein , Ende zu machen, und so folgte denn vom 8. Januar 1871 an wieder eine Reihe verlustvoller Ausflle, von denen der .am 19. Januar es war der Tag der Schlacht von St. Quentin und des Rckzugs der Bourbaki'schen Armee bald den Umfang einer Schlacht annahm. Mit einem Heere von 100,000 Mann machten die Pariser vom Mont Valerien aus den letzten verzweifelten Versuch gegen die Drfer Buzenval und Garches, um den feindlichen Belagerungsring i zu durchbrechen. Zwar nahmen sie am Morgen die Hhen I bei Garches, aber am Nachmittag wurden sie durch das ^'furchtbare Geschtzfeuer der Deutschen und durch die Tapferkeit f'des V. Armeecorps in ihre Stellung zurckgeworfen. Erst j!die hereinbrechende Dunkelheit machte dem blutigen und hart-rmckigen Gemetzel ein Ende. Die Franzosen verloren 1200 ^Todte und hatten berhaupt einen Verlust von 10,000 Mann, ^während der Verlust der Deutschen viel geringer war. In Wolge dieser neuen Niederlage stellte General Trochu das ^Ersuchen um einen 48stndigen Waffenstillstand. Im deut-Aschen Hauptquartier lehnte man jedoch das Ansuchen ab, in ckder Ueberzeugung, da man die Wirkungen des Schreckens
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Extrahierte Ortsnamen: Rom Paris Bourbaki'schen_Armee
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um 4 Uhr Morgens lie General v. d. Tann zum Sturm auf das Dorf Bazeilles vorgehen. Die Franzosen hatten jedes der steinernen Huser zum Bollwerk gemacht und auch die Bevlkerung nahm im fanatischen Eifer am Kampfe Theil. Sechs Stunden lang rang man unter Strmen von Blut, bis das Dorf endlich um 10 Uhr, als die Schlacht schon auf allen Punkten entbrannt war, im Besitz der Baiern blieb/ Um 11 Uhr kam vom Iv. Corps Untersttzung, man drang der Bazeilles hinaus nach Balan, wo eine hartnckige Ver-theidigung Statt fand. Herber und hinber wogte der Kampf, bis die deutsche Infanterie den Feind nicht nur heraustrieb, sondern bis in die Festung Sedan zurckwarf. Die Baiern besonders hatten wie die Lwen gekmpft und vom Com-mandirenden bis zum Gemeinen herab um den Preis ge-wetteifert. *)
Frh um 5 Uhr erffnete das Xii. Corps auf dem rechten Flgel, im unmittelbaren Anschlu an die Baiern, den Angriff. Hier wogte der Kampf unter uerster Kraft-anstrengung um die Drfer Moncelle und Daigny, und erst um 4 Uhr trat hier einige Ruhe ein. Das Xii. Corps behauptete seine gewonnene Stellung zwischen den genannten Drfern; die Garde nahm Givonne und stellte die Verbin-dung mit den Sachsen her. Seit 11 Uhr kndigte^ v.nunter-
*) Leider erlitten die Baiern nicht blos im Kampfe, sondern auch i auerhalb desselben durch die sanatisirten Bewohner schwere Verluste. 1 Die Frau eines Dorfschneiders soll mit eigener Hand fnf Baiern er- J mordet haben. Ein Einwohner suchte mit Hlfe eines Weibes einen | verwundeten Baiern in ein brennendes Haus zu schleifen, ein herbei- eilender Kamerad hieb sie nieder und warf ihre zuckenden Leiber in | dieselbe Flamme, die sie zum Grabe des verwundeten Baiern bestimmt | hatten. Die Bewohner achteten auch das rothe Genfer Kreuz nicht | und schssen aus den Husern auf die Krankentrger, die sich zuletzt J weigerten vorzugehen, wenn nicht die Huser von den Bewohnern ge- | rumt wrden. Da endlich das Dorf in Flammen gesteckt wurde, 1 war nur gerechte Nothwehr der Baiern, und wahrlich nicht sie haben j das Gesetz der Menschlichkeit verletzt, sondern jene entmenschten | Creaturen, welche auf die Krankentrger schssen und an Verwundeten I Gruel verbten. Hat doch ein Baier eine alte Frau, die in der J brennenden Strae zusammenbrach, durch einen Trunk aus der Feld- fletsche erquickt.
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in wilde Flucht ausartete. Abermals konnten die Pariser von den Wllen die Panik der Ihrigen schauen. Bei allen diesen Ausfallsgefechten entwickelten die Kanonen der Forts stets eine unntze Munitionsverschwendung, ohne den Be-lagerern viel Schaden zu thun. Besonders brummte der Onkel Bullrian", wie die Deutschen den Moni Valerien nannten, mit seinem Riesengeschtz, der dicken Josephine", im tiefsten Basse und spie seine Granaten, die sogenannten Zuckerhte", gegen die feindlichen Linien. Nach dem Kampfe von Le Byurget blieb es bis gegen Ende November vor Paris still.
Am 30. October kam auch Thiers von Tours nach Versailles, von wo man ihn nach Paris gehen lie, um sich mit der dortigen Regierung wegen eines Waffenstillstandes zu berathen, während dessen die Wahlen zu einer constituirenden Versammlung vor sich gehen sollten, um eine gesetzliche Regierung zu schaffen. Nach seiner Rckkehr verhandelte er mehrere Tage mit dem Grasen Bismarck, aber der Waffen-stillstand kam nicht zu Stande, da die Pariser Machthaber aus Furcht vor den rothen Republikanern die ganz unannehm-bare Forderung stellten, da Paris sich während des Waffen-stillstand es tierprobiantiren drfe. In Folge des Milingens dieser Unterhandlungen und der Niederlage bei Le Bourget waren die Pariser so wthend, da die Rothen einen Aufstand erhoben, die ganze Regierung auf dem Stadthause gefangen nahmen und sich an einigen Mitgliedern sogar thtlich vergriffen. Schon hatte sich ein sogenannter Wohlfahrtsausschu gebildet, als der Prsident der Regierung, General Trochu, in der Nacht durch Nationalgarden befreit wurde, der dann seinerseits durch Truppen seine Amtsgenoffen befreite und durch Sprengung des Wohlfahrtsausschusses den Aufstanb bmpfte barauf trat der bekannte Rochefort von der Regierung ab. Um eine gesicherte Stellung zu gewinnen, veranlate bieselbe eine Abstimmung der Pariser Bevlkerung der ihr Bleiben ober Nichtbleiben, und eine Mehrheit von 500,000 gegen 10,000 sprach der Regierung ihr ferneres Vertrauen aus. Um der Sucht der Franzosen nach pikanten Neuigkeiten zu sthnen, verffentlichte die Regierung zurck-gebliebene kaiserliche Briefe, die allerdings grelle Streiflichter
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- 193
suchte seine selbststndige Stellung der beiden Theilen zu bewahren und die Lenker derselben, Guizot und Thiers, fr seine Zwecke zu benutzen.
Das neue Ministerium Thiers (seit Februar 1836) lie eine mildere Praxis in Beziehung auf politische Verfolgungen eintreten und lie die Septembergesetze ruhen, ohne sie aufzuheben. Zugleich that es einen Schritt zu einem freisinnigeren Handelssystem, indem der Handelsminister Passy eine Reihe von Zollherabsetzungen beantragte und damit den Anfang machte, aus dem engherzigen Prohibitivsystem, welches die Groindustrie oder vielmehr einzelne Zweige derselben auf Kosten der Masse des Volkes begnstigte, herauszukommen. So kam damals auch in der franzsischen Kammer die groe Frage des Jahrhunderts, ob Schutzzoll oder Freihandel, zur Errterung. Die Ansichten gingen je nach den Interessen der Betheiligten auseinander; schlielich wurden jedoch die Zollherabsetzungen angenommen. Doch auch das Ministe-rinnt Thiers war nicht von langem Bestand. Nachdem er es hatte geschehen lassen, da der Freistaat Krakau, die Zufluchts-statte vieler zersprengten Polen nach dem letzten Aufstand, von den Schutzmchten militrisch besetzt wurde, lste er auf Ansuchen des russischen Gesandten das polnische Comite in Paris , den Mittelpunkt der versprengten Polen, auf, und machte mit den brigen Mchten gemeinsame Sache, um von der Schweiz die Ausweisung der politischen Flchtlinge zu verlangen, unter denen sich auf Mazzini's Betreiben ein europischer Geheimbund gebildet hatte, der sich das junge Europa nannte und der sich nach den Nationalitten in ein junges Italien, ein junges Deutschland, ein junges Polen, eine junge Schweiz und ein junges Frankreich abzweigte. Wie er hierdurch das Nationalgefhl des Volkes verletzte, so war es auf der anderen Seite nicht nach dem Sinne des Knigs, als er die Einmischung Frankreichs in die spanischen Angelegenheiten allzu energisch zu betreiben sich anschickte. Das Ministerium nahm am 25. August 1836 seine Entlassung.
Ein glnzendes Feld kriegerischer Thtigkeit gewhrte der Julimonarchie die Eroberung und Colonisation Algeriens, von der Manche Verwickelungen mit der Pforte, die ihre Ober-
Stacke, neueste Geschichte. 3. Aufl. 13
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Extrahierte Personennamen: Thiers August
Extrahierte Ortsnamen: Passy Paris Polen Europa Italien Deutschland Frankreich Frankreichs Algeriens
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bedrngt, ergeben und wurde nach Frankreich gefhrt.*) Als Bugeaud das Gebiet Algeriens unterworfen hatte, bemhte er sich, die Colonie durch geregelte Verwaltung fr Frankreich zu befestigen und fruchtbar zu machen.
Inzwischen hatte zwar die Strenge der Septembergesetze und die Wachsamkeit der Regierung die uere Ordnung auf-recht erhalten, aber die geheimen Gesellschaften zogen sich um so mehr in ein den Behrden unerreichbares Dunkel zurck und setzten ihr dem Throne verderbliches Treiben unablssig fort. Zwei Versuche, die uere Ruhe zu stren, sollten be-weisen, da in verborgenen Kreisen Krfte lauerten, welche die Zukunft der Julimonarchie bedrohten.
Aus den Ueberresten der aufgehobenen republikanischen Gesellschaft der Menschenrechte" hatte sich eine geheime Gesellschaft der Jahreszeiten" gebildet, die diesen unschuldigen Namen zu aufrhrerischen Zwecken benutzte. An der Spitze dieser Verbindung standen zwei talentvolle, aber fanatische junge Männer, Barbes und Blanqui, die eine neue Revolu-tion als ein Mittel zur Verwirklichung socialistischer Ideen anstrebten und auf den Untergang des Julithrones ausgingen. Mit einigen hundert Genossen berfielen sie am 12. Mai 1839 die Wachen des Justizpalastes und des Stadthauses, riefen die Republik aus, fanden aber nicht den geringsten Anklang und muten -den Truppen weichen. Barbes und einige Zeit darauf ach Blanqui wurden gefangen genommen und vom. Pairshof zum Tode verurtheilt. Ludwig Philipp verwandelte das Urtheil in lebenslngliches Gefngni ohne Zwangs-arbeit.
Der zweite Versuch, die ffentliche Ruhe zu stren, ging von Ludwig Napoleon aus, der, von Nordamerika zurck-gekehrt, eine Zeit lang in der Schweiz gelebt hatte, dann aber, da die Eidgenossenschaft eine Verwickelung mit Frankreich be-frchtete, nach England gegangen war. Der Gedanke, durch fein bloes Erscheinen, wie sein groer Oheim im Jahr 1815, sich zum Herrn Frankreichs zu machen, veranlate ihn zu
*) Der Kaiser Napoleon lie ihn 1852 gegen das Versprechen frei, in der Stadt Brussa in Kleinafien zu leben, und gab ihm einen Jahrgehalt,
13*
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Philipp Ludwig Philipp Ludwig_Napoleon Ludwig Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Algeriens Frankreich Nordamerika Frankreich England Frankreichs Brussa
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einem Bauernwagen mit dem einen Ende auf eine Decimal-wage, mit dem andern auf einen verendeten franzsischen Grauschimmel gelegt hatte. Ganz in der Nhe warf eine in Flammen stehende Wollspinnerei ihr unheimliches Licht auf seine nchste Umgebung, in der sich Prinz Karl, der Groherzog von Weimar, der Erbgroherzog von Mecklenburg, Graf Bismarck, v. Roon und Graf Dnhoff befanden. Tiefes Schweigen herrschte, während jeder mit dem König fhlte, da das auf dem Hbenpunkte tobende Schlachtgetmmel die Entscheidung bringen mute. Da sprengt Moltke im gestreck-ten Laufe seines Pferdes heran mit den Worten: Majestt, wir haben gesiegt, der Feind ist aus allen Positionen geworfen!" Ein krftiges Hurrah der Umstehenden war die Antwort. Jetzt gedachte man auch der Erquickung. Ein in der Nhe haltender Marketenderwagen mute das Nthigste liefern. Der König trank aus einem abgebrochenen Tulpen-glase, Bismarck kaute vergngt an einem groen Stck Commisbrod. Mit Mhe wurden fr den König einige Cotelettes und spter ein Nachtlager beschafft. Bismarck zerschlug einige Eier am Degenknopf und machte sich dann auf, ein Unterkommen fr die Nacht zu suchen.
So war es denn der unbertrefflichen Tapferkeit der deutschen Truppen gelungen, den Feind aus .allen seinen Linien zu werfen. Abends gegen ' .9 Uhr bei vlliger Dunkelheit endete die Schlacht. Im Laufe der Nacht zogen sich die geworfenen feindlichen Truppen in das verschanzte Lager von Metz zurck. Die gesammte franzsische Haupt-armee war engagirt, selbst die anfnglich zu See-Erpeditionen bestimmten Truppen, mit Ausnahme der bei Metz nicht befindlichen Abtheilungen Mac Mahons und des greren Theiles des Corps Failly.
Es war ein Riesenkampf; 270,000 Deutsche hatten gegen 220,000 Franzosen gefochten, deren Macht durch ihre Positionen mehr als verdoppelt war. Preußen, Sachsen und Hessen hatten in treuer Waffenbrderschaft zusammen gefochten und einen blutigen, in der Kriegsgeschichte einzig dastehenden Sieg errungen. Einstimmig ist das Urtheil, da sich smmtliche Commandeure durch musterhafte Fhrung und alle Truppen durch auerordentliche Tapferkeit und Ausdauer
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Graf_Bismarck Graf_Dnhoff Moltke Bismarck Bismarck Metz Metz
66
sag' ihm, der Städteverwüster Odysseus hat mich geblendet,
Laertes Sohn, in Jthaka wohnhaft." Da erinnerte sich Po-
lyphemos einer alten Wahrsagung, und sagte: „Wehe mir,
jetzt geht eine alte Weissagung in Erfüllung! Hier war einst
ein Seher bei den Kyklopen, dieser sprach, daß ich einst durch
des Odysseus Hände des Gesichts beraubt werden würde. Doch
glaubte ich stets, ein großer gewaltiger Mann voll Kraft und
Stärke werde daher kommen, und nun hat so ein Ding, so
ein elender Wicht und Weichling mir mein Auge geblendet,
nachdem er mich durch Wein berauscht hat! Komm doch herein,
Odysseus, daß ich dich bewirthe und dir von meinem Vater
Poseidon ein Geleit auswirke!" Odysseus aber hütete sich,
wieder zu ihm zu kommen, und Polyphemos flehte jetzt zu
seinem Vater Poseidon, dem mächtigen Beherrscher des
Meeres, daß er den Odysseus entweder nie oder doch nach
langen Irrfahrten unglücklich, aller Genossen beraubt, auf
fremdem Schiff in die Heimath möge gelangen lassen. Und
wiederum schleuderte er einen Felsen in das Meer, daß das
Wasser aufbrausete, doch diesmal trieb der Strudel das Schiff
an das Ufer der Insel, wo die übrigen Genossen und Schiffe
sich befanden. Hier angekommen, theilten sie die Widder
unter sich, und Odysseus opferte den Lieblingsbock des Ky-
klopen dem Zeus; dann freueten sich Alle des Mahls und
fuhren am andern Morgen, die getödteten Freunde betrauernd,
von dannen.
Sie gelangten zur Aeolischen Insel, wo Aeolos, der
Gott der Winde, wohnt, der nach Gefallen die Winde erregt
und besänftigt. Er nahm den Odysseus freundlich auf und
gab ihm zum Geschenk einen Schlauch, in dem alle Winde
eingeschlossen waren: ihn selbst aber geleitete er mit einem
günstigen West. Auf dem Meere entschlummerte Odysseus
auf seinem Schiffe, indeß seine Gefährten, von heilloser Neu-
gier getrieben, den festgebundenen Schlauch öffneten: da
fuhren im Sturm alle Winde heraus und verschlugen die Schiffe
zur Aeolischen Insel zurück. Doch zum zweiten Male war
Aeolos den Fremden nicht gnädig, sondern wies sie als Men-
schen, die der Zorn der Himmlischen verfolge, mit rauhen
Worten ab.
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